Sehr geehrte Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, sehr geehrte Zuhörerinnen und Zuhörer, werte Vertreter der örtlichen Presse, liebe Gäste.

Ich stehe heute vor Ihnen mit Dankbarkeit, Freude und Respekt.

Dankbarkeit dafür, mit der heutigen Vereidigung auch ganz förmlich das Bürgermeisteramt in Weitramsdorf übernehmen zu dürfen. Dankbarkeit für eine lehrreiche und emotionale Wahlkampfzeit, für engagierte Unterstützerinnen und Unterstützer meiner Bewerbung. Danke für die herzliche Aufnahme durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde und der bislang tatkräftigen Unterstützung, die ich nun seit 2 Wochen erleben durfte. Danke auch an meinen ehemaligen Kompaniechef bei den Feldjägern, der mich während dieser gesamten Zeit unterstützt hat. Ohne Wenn und Aber konnte ich für die komplette Wahlkampfzeit meinen alten Urlaub und meine Überstunden abbauen um für dieses Amt kandidieren zu können. Auch gab es abschließend bei der Beantragung meiner Freistellung vom aktiven Dienst keinerlei Probleme. Danke auch meiner Familie, die mir für dieses Amt den Rücken freihält und mich unterstützt.

Ein besonderer Dank geht an alle meine Wählerinnen und Wähler, die mir ihr Vertrauen ausgesprochen haben.

Jede einzelne Stimme ist ein Auftrag an mich, das Amt des Bürgermeisters mit vollem Einsatz zu erfüllen. Ich bedanke mich aber auch bei jenen, die mich nicht gewählt haben, aber zur Wahl gegangen sind. Ich werde für alle Bürgerinnen und Bürger da sein und aktiv beteiligen.

Ich stehe hier auch mit Freude, auf die gemeinsame Arbeit in unserer Gemeinde, mit Ihnen hier im Gemeinderat, und mit den Kolleginnen und Kollegen im Rathaus, Vereinen, Unternehmen und Einrichtungen, sowie den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren und allen ehrenamtlichen Helfern unserer Gemeinde.

Vor allem aber stehe ich hier auch mit Respekt vor der Breite der Aufgaben und der Verantwortung, die mein neues Amt mit sich bringen. Respekt auch vor meinem Wahlergebnis, das Ansporn ist, das aber eben auch eine Erwartungshaltung an mich und meine Amtsführung ausdrückt.

Bei einer Dienstreise vor ein paar Jahren nach Rom, habe ich ein berühmtes Gemälde gesehen, das das „buon governo“, die „gute Führung“ darstellt. Der Maler hält in diesem Fresko die Eigenschaften einer guten Regierung fest: Gerechtigkeit, Mäßigung, Großherzigkeit, Gemeinwohl, Klugheit, Stärke und Frieden. Diese mittelalterliche bildliche Darstellung, kommt uns an einigen Punkten heute vielleicht fremd vor. Sie kann uns aber durchaus auch heute noch Hinweise geben, was im hier und jetzt eine „gute Regierung“ – eine „gute Amtsführung“ bedeuten.

In meinem Amtseid habe ich heute Treue sowie Gehorsam den Gesetzen geschworen – ein Anspruch, der mich als Berufssoldat ohnehin prägt. Ich habe eine gewissenhafte Erfüllung meiner Amtspflichten gegenüber jedermann und jederfrau geschworen. Auf diese Gerechtigkeit hat jede Bürgerin und jeder Bürger unserer Gemeinde Anspruch, egal ob jung oder alt, ob arm oder reich, ob in zig Generationen alteingesessen oder erst gestern in unsere schöne Gemeinde zugezogen. Schon ein breites Feld, diese Pflichten eines Bürgermeisters. Für mich heißt das letztlich voller Einsatz für unsere Gemeinschaft und unsere Anliegen. Für alle Herausforderungen, vor denen wir als Gemeinde heute stehen. Für mich heißt das auch, respektvoller Umgang mit allen. Persönliche Differenzen dürfen zum Wohle der Gemeinschaft nie eine Rolle in der Gemeindearbeit spielen. Ein offener, direkter und ehrlicher Umgang sind mir wichtig.

Zudem beinhaltet dies das Wohl unserer Gemeinde und das all ihrer Einwohnerinnen und Einwohner nach Kräften zu fördern.

Und da sind wir an dem Punkt, an dem wir aus dem klassischen Bild einer Verwaltung, einer verstaubten Bürokratie herauskommen. Da geht es um mehr als das bloße Funktionieren einer Gemeinde. Denn da geht es darum, unsere Gemeinde aktiv und agil, umsichtig, gut und erfolgreich in die Zukunft zu führen. In meiner Wahlbewerbung war es mir wichtig, Sie alle, die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, vor allem aber auch die Bürgerinnen und Bürger mit zunehmen auf dem Weg hin zu einem Bild von unserer Gemeinde im Jahr 2030 – einer lebendigen Gemeinde für Jung und Alt, mit aktiven Vereinen, guten Wohnmöglichkeiten, attraktiven Arbeitsplätzen, eingebettet in eine schöne und wertvolle Landschaft. Und all dies zusammen mit den Menschen und mit dem gewählten Gemeinderat gemeinsam zu entwickeln und umzusetzen. Dazu stehe ich, und daran lasse ich mich auch weiterhin messen.

Jetzt heißt es vom Reden zum Tun zu kommen. Die Themen und Projekte anzupacken und gemeinsam mit allen Beteiligten umzusetzen. Das werde ich im Rathaus, das werden wir hier im Gemeinderat und den Ausschüssen nun in der kommenden Zeit auch tun dürfen. Für die Zusammenarbeit in der Gemeinde und im Rat wünsche ich mir vor allem eines: Eine offene, eine konstruktive Diskussion, ein positives Ringen um die besten Lösungen für unsere Gemeinde. Da kann es auch einmal hitzig werden in der Diskussion. Wenn wir das aber in gutem Respekt für den Menschen, mit dem wir diskutieren, und mit Respekt vor den verschiedenen Meinungen und Zielen tun – dann fördern wir das Wohl Weitramsdorfs und aller Einwohnerinnen und Einwohner tatsächlich nach Kräften. Und damit können wir Weitramsdorf dann auch gemeinsam gut in die Zukunft bringen. Wenn uns das hier im Gemeinderat gelingt, und ebenso mit den Bürgerinnen und Bürgern unserer Gemeinde, dann haben wir auch in den kommenden Jahren allen Grund, hier gemeinsam mit Dankbarkeit, Freude und Respekt zu stehen: Mit Dankbarkeit für eine gelungene Zusammenarbeit in unserer Gemeinde, mit Freude über ein erfolgreiches Werk, und vielleicht auch mit dem Wunsch und dem Elan, die dann erneut vor uns liegenden Herausforderungen auch weiterhin mit Respekt anzugehen. In diesem Sinne: Packen wir jetzt die Arbeit für Weitramsdorf und in Weitramsdorf an.

 

Hans Steinfelder

Erster Bürgermeister

(Quelle Bild: Bettina Knauth)